Insgesamt fünfzig Personen trafen sich am 14. Februar 2020 im Kanton Freiburg zu einem Erzählbistro, das von ATD Quart Monde organisiert worden war. Es herrschte eine fröhliche und herzliche Atmosphäre. 

Im Atelier ihrer Wahl konnten die Teilnehmenden am Vormittag Malen, Collagen erstellen, Schreiben oder Erzählen. In einer dieser Erzählgruppen stellten die Teilnehmenden persönliche Gegenstände oder Fotos vor, welche sie von zu Hause mitgebracht hatten. Eine der Teilnehmerinnen sagte am Schluss: «Die Idee mit dem Gegenstand oder Bild war gut! Die persönlichen Erzählungen in Verbindung zu diesen Objekten haben zu einer gegenseitigen Verbundenheit geführt. Die Geschichten haben uns bewusst gemacht, was jedem von uns im Leben wichtig ist: Die Schönheit der Natur, die Familienbande, die Achtung vor den Andern und die Fähigkeit, mit den eigenen Händen kreativ zu sein.»

In einem anderen Atelier wurde von einer ausgebildeten Erzählerin eine Geschichte über ein Mädchen, das in einem Hühnerstall eingesperrt war, vorgetragen. Die Geschichte löste in den fünf Zuhörenden viele persönliche Erinnerungen aus. Sie erzählten sich, wie sie selbst von Freiheitsentzug und Feindseligkeiten betroffen waren. Trotz der Misshandlungen konnte aber die Lebensfreude bewahrt werden und man fand in einem langen Prozess seine innere Freiheit. 

«Ich erinnere mich…» – mit diesen Worten wurden in einem weiteren Atelier die Teilnehmenden dazu aufgefordert, ihre Geschichten zu erzählen. Die Moderatorin schrieb dabei das Erzählte auf. Die Erzählungen lösten bei den Anderen eigene Gedanken aus, die sie dann auch in die Gruppe einbrachten und so entstand ein lebhafter Austausch untereinander, der zu einer fröhlichen und vertrauensvollen Stimmung und zu einem spannenden Protokoll führte.

Spannend waren auch die Malateliers, welche über den intuitiven und kreativen Weg die Teilnehmenden dazu anleiteten, zu sich selbst zu finden und neue Antwort auf wichtige, persönliche Fragen zu erhalten.

Die Präsentationen waren alle sehr gehaltvoll und tiefgründig. Die wohlwollende und fröhliche Stimmung war mit einem schönen Fest zu vergleichen. Ein berührender Moment entstand, als am Schluss gemeinsam der «Ranz des Vaches», besser bekannt als «Lioba» gesungen wurde.

Dieses tief bewegende, melancholisch-frohe Lied, ähnlich «Vreneli ab em Guggisberg», liess alle in einer freundschaftlichen Verbindung – wie von einem Fest – auseinandergehen, in der Gewissheit, sich an einem nächsten Erzählbistro wiederzusehen.

Eine Teilnehmerin sagte beim Abschied, dass in diesem Jahr eine viel lockerere Stimmung geherrscht habe und alle miteinander ein Wegstück weiter gegangen seien. 

Wir hoffen auf ein nächstes Erzählbistro von ATD Quart Monde 2021!


Am Nachmittag werden Ergebnisse präsentiert und das Fazit gezogen.
Sie haben das Erzählbistro in Treyvaux organisiert: Caroline Petitat, Noldi Christen und Elisabeth Gillard, es fehlt: Anne-Claire Brand
Die Animatorin Katharina Scherr präsentiert die in ihrer Gruppe entstandenen Malereien
Ergebnisse der Gruppe: Collagen 
Die vier Jahreszeiten aus der Gruppe Malen.