Diese Veranstaltung fand an einer grossen Tafel wie im Mittelalter statt. Die Freundinnen und Freude der Erzählbistro haben sich im Schloss Hünigen zu einem Brunch getroffen.

In der Nacht hatte es noch geregnet. Doch am Sonntagmorgen kam die Sonne zum Vorschein. Sie liess die weisen Mauern des Schlosses Hünigen in seiner ganzen Pracht erstrahlen und trocknete das satte Gras im grossen Park.

Geschichtsträchtiges Schloss

Die «Villa Hünigen» wurde als Siedlung bereits im 12. Jahrhundert in einer Urkunde von Papst Eugen III. erwähnt. 1588 erwarb die Familie von May das Schloss, in deren Besitz es über 330 Jahre verblieb. Im Schloss Hünigen gingen Menschen aus aller Welt ein und aus. Kein Zufall entstand hier die erste elektrische Bahn Europas, die Emmental-Thun-Burgdorf-Bahn. Claudia Zürcher vom Erzählbistro, die über viele Jahre das heutige Schloss-Hotel geführt hatte, wusste so manche spannende Geschichte zu erzählen.

Schlossherrin und Schlossherr für einen Tag

Rund 50 Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen hörten gespannt zu. Sie alle waren zum Sonntagsbrunch gekommen. Einige davon waren zum ersten Mal eine Veranstaltung des Erzählbistro gekommen und fanden sogleich Anschluss. Alle waren begeistert vom reichhaltigen Büffet mit den unterschiedlichen Käsen und Konfitüren, Müesli und Salaten, Rösti und Spiegeleiern. An einer grossen Tafel – wie es sich in einem Schloss gehört – ass und diskutierte man zusammen.

Auch wenn viele Verdingkinder mit der Region Emmental viel Leid verbinden – das Schloss Hünigen hat an diesem Sonntag viel zur guten Stimmung beigetragen. Urs Allemann verabschiedete die Gäste darum am Schluss mit dem Tipp, auch mal eine Wanderung in dieser wunderschönen Gegend zu unternehmen. Der Spaziergang im Schlosspark war für viele ein erster Trainingslauf hierzu.