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Wenn die Bilder im Kopf zu Buchstaben werden, kann vielfach ein Heilungsprozess geschehen – zu diesem Schluss kamen die Teilnehmenden der letzten Erzählbistro-Veranstaltung, die ganz dem Schreiben gewidmet war. Dabei erhielten die 60 Freundinnen und Freunde des Erzählbistros nicht nur Tipps, wie man das Erlebte niederschreiben kann. Manche Autorinnen und Autoren gaben auch Hörproben aus ihren Büchern zum Besten und erzählten von ihren schweren wie schönen Erfahrungen. Der Anlass war ein voller Erfolg.

Diese inneren Verletzungen und die latente Wut. Diese Unsicherheiten und prägende Ängste. In der Erzählrunde schilderte eine Teilnehmerin eindrucksvoll, wie die erlebte Gewalt ihr ganzes Leben prägte. Und sie berichtete ebenso, wie ihr das Schreiben geholfen habe, die Schreckensbilder zu ordnen und eine gewisse Ruhe zu finden. Viele bestätigten diesen wohltuenden Effekt des Schreibens und erzählten ihrerseits, wie sie Gedichte verfasst oder die eigene Geschichte zu Papier gebracht hatten. Bei den einen existieren erst Fragmente, bei anderen ein ganzes Manuskript. Egal, wie weit der Prozess fortgeschritten ist. Von der heilenden Kraft des Schreibens, die von einem Gefühl der Trauer begleitet werden kann, berichten alle.

Leseproben, die bewegen

In der Deutschschweizer Gruppe wie auch bei den Westschweizer Teilnehmenden gaben anschliessend mehrere Betroffene Einblick in ihre Schreibkünste. Gebannt hörten alle zu. Die Sprache war immer verschieden, die Geschichten unterschieden sich, wie auch die gewählten Ausschnitte immer anders waren. Und doch gab es da ein verbindendes Element zu den Schicksalen aller Freundinnen und Freunde des Erzählbistro. Die Betroffenen konnten den Beschreibungen sogleich nachempfinden. Diejenigen, die wegschauten, diejenigen, die dem hilflosen Kind halfen – die geschilderten Figuren und Situationen war der Hörerschaft nicht fremd. Es wurde an so manchen Stellen gelacht, es wurde an vielen Stellen geweint. Am Schluss einer jeder Vorlesung folgte immer tosender Applaus. Und so manchen hörte man sagen: «Ich glaub’, ich möchte meine Geschichte nun auch niederschreiben». Hierzu gab es im Anschluss auch viele Tipps von Expertinnen des biografischen Schreibens.

Mittagessen mit guten Gesprächen

Angeregt wurde an den Mittagstischen weiterdiskutiert. Man hörte Französisch und Deutsch, und manchmal auch ein Gemisch der beiden Sprachen, weil sich die Gruppen aus den verschiedenen Landesteilen inzwischen gut kennen, schätzen und vermischen. Das Erzählbistro wirkt über Grenzen hinweg. Besser geht es nicht.

 

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