«2003 und 2004 hatte ich das grosse Glück und Privileg, als Kunstschaffender für mehrere Monate im Ausland zu weilen und zu arbeiten – Artist in residence.

Ich war zwei mal für mehrere Monate in Südafrika – Kapstadt – und einmal USA/Kalifornien – Halfmoon Bay, Mountain View und San Francisco.

Bei meinem zweiten Aufenthalt in Südafrika (Kapstadt) nahm ich u.a. wieder an künstlerischen Workshops teil oder organisierte welche, wo mit lokalen Kunstschaffende, aber auch Schulkinder und Jugendliche aus/in den Townships (Armenviertel) gearbeitet wurde.

Ein Workshop fand im Ulwazie Center im Township Langa (Westkap) statt – siehe Link :
https://csstudio.co.za/Ulwazi.html

https://www.femmes-archi.org/projet/?c=1033

(Hinweis: Das Ulwazie Center hat 1998, wegen Geldprobleme sich neu ausrichten müssen. 2009 wurde das Projekt wegen Geldmangel beendet.)

Ich lernte bei diesen Workshops tolle Kunstschaffende kennen und viele, sehr kreativ begabte Kinder und Jugendliche mit tollen Fähigkeiten.

Eine wunderbare Eigenschaft war/ist – und was man sehr oft bei finanziell schwächeren Menschen beobachten kann, vor allem auf dem afrikanischen Kontinent -, dass die Menschen den Abfall und Schrott weiter verwerten und zum Teil unglaublich tolle und schöne Sachen daraus fertigen.

Und bei diesem Workshop im Ulwazi Center wurde unter anderem auch mit Schrott gearbeitet, woraus ein Mädchen – damals 13 Jahre jung – (mit etwas Hilfe) aus Altblech ein wunderschönes Schildkrötchen angefertigt und mir geschenkt hat.

Diese kleine Schildkröte, dieses Objekt nehme ich gerne ab und an in die Hände und erinnere mich an diese wunderbare Zeit.

Ich werde sicher mal wieder Südafrika, Kapstadt besuchen, denn dort – wie auch in Kalifornien USA – war meine Biografie kein Stigmata.

Den Menschen dort war es egal ob ich einmal ein Verdingbub, bzw. Pflege-, Heimkind war und noch in einer Anstalt „platziert“ wurde. Was zählte und für die Menschen wichtig war, waren meine Kompetenzen, meine Fähigkeiten und das Wissen was ich mitbringen und teilen konnte.

Die bürgerliche Stigmata-Kultur Schweiz ist also sehr, sehr wettbewerbsverzerrend… «